Verarbeitung

Zumeist werden aus Sanddorn verschiedene Getränke und Konfitüren hergestellt, dazu noch viele Produkte, denen Sanddorn als Charakter-Komponente zugegeben wird wie z.B. Bonbons, Gebäcke oder in getrockneter Form in Teemischungen.

Verarbeitung von Sanddornbeeren

Die Sanddornbeeren werden in der Regel von verschiedenen Landwirtschaftsbetrieben als frei rollende gefrostete Ware (IQF) bezogen und in Tiefkühlhäusern zwischengelagert. Somit kann eine ganzjährige kontinuierliche Verarbeitung gesichert werden.

Idealerweise sollten die gefrorenen Sanddornbeeren vor der Verarbeitung in einer Beerenwäsche gewaschen werden, um Verunreinigungen abzutrennen.
Über Pumpen gelangen die gewaschenen Beeren in einen Thermobreak, um diese schonend zu erwärmen. Mit den erwärmten Beeren wird anschließend eine vorzugsweise 2-stufige  Passiermaschine oder eine Bandpresse beschickt. Hier erfolgt die Trennung des Sanddornpürees/ Sanddornsafts vom Sanddorntrester (Gemisch aus Sanddornschalen und Sanddornkernen).
Das Sanddornpüree/der Sanddornsaft wird anschließend in einer Zentrifuge gereinigt und somit von letzten kleinen Beimengungen befreit. Hierbei kann als kleiner Nebeneffekt ebenfalls das Sanddornfruchtfleischöl gewonnen.

Nun kann das Sanddornpüree/der Sanddornsaft, nachdem das Produkt eine Pasteurisierung/Hochkurzzeiterhitzung durchlaufen hat, in Bag-in-Box-Systemen oder Inlinern mit Umverpackung (Fässern) steril abgefüllt werden. 

Parallel zur Püree-/Saftherstellung wird der Sanddorntrester getrocknet und anschließend in einer Reinigungsanlage fraktioniert. Die hier gewonnenen Sanddornschalen und Sanddornkerne finden ihren Absatz in der weiterverarbeitenden Industrie. Beispielsweise werden Sanddornschalen bei der Herstellung von Tee, Sanddornkerne als Rohstoff für die Sanddornkernölgewinnung eingesetzt.

Selbst das beim Trocknen des Sanddorntresters entstehende Sanddornwasser findet Absatz in der Kosmetikindustrie.

Aus ganzen Sanddornbeeren lassen sich auch kandierte Früchte herstellen. Der für die Lagerfähigkeit erforderliche hohe Zuckergehalt von über 65% führt in Verbindung mit dem hohen Säuregehalt des Sanddorns zu einem harmonisch schmeckenden Produkt. Mit Sanddorntrester und – pulver können auch Snackprodukte extrudiert werden, die dem Grundkörper aus Mais, Reis oder Hafer eine dezente Sanddornnote verleihen.

Viel Potential steckt auch in Tees aus Sanddornblättern (im Juni geerntet), die ähnlich wie Grüner Tee schmecken und auch einen hohen Anteil von Polyphenolen und Catechinen aufweisen.
Für die Lebensmittelhersteller ist Sanddorn vor allem in Form von Fruchtpulver interessant. Allerdings gibt es aktuell nur Fruchtpulver mit einem hohen Anteil an Maltodextrin im Handel. Mittels Gefriertrocknung oder Infrarottrocknung und anschließender Vermahlung lässt sich aus Sanddornmark ein Pulver mit 100% Fruch

tanteil herstellen, das in Bezug auf Farbe, Aroma und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen weitgehend einem frischen Mark entspricht.